Im Jahr 2007 passierte nicht viel. Die Kommunikation zwischen Andrew und uns war sporadisch, bis wir ihn konkret fragten, wie wir die Ideen realisieren könnten.
Nach Absprache mit den Dorfältesten kam dann der Wunsch nach einer „Berufschule“. Jedes Jahr verlassen bis zu 200 SchülerInnen die Grund- und Hauptschule, ca. 120 davon bekommen Stipendien oder die Familien können es selbst finanzieren, um an einer Oberschule weiter zu lernen. Die restlichen 80 SchülerInnen müssen zu Hause bleiben und können für ihre weitere Ausbildung nichts tun.
Die meisten arbeiten deshalb in der Landwirtschaft.
Einige Mädchen bekommen Babys, andere versuchen ihr Glück an der Küste und gleiten häufig in die Prostitution ab. Die Jungs arbeiten als Beachboy - (Strandverkäufer oder ebenfalls in der männlichen Prostitution) zum großen Leidwesen der Eltern und der Gemeinde.
Die Umsetzung der Idee, eine Berufschule zu bauen, schien uns zunächst sehr schwierig (zumal es in Msulwa keinen Strom gibt), bis Andrew uns sagte, dass praktisch nur 5 bis 6 Berufsfelder in Frage kommen:
Maurer, Bauschreiner, Schweisser, Elektriker, Mechaniker und Schneiderin.
Und, dass diese Ausbildungen sicherlich nicht zu vergleichen seien mit dem hohen Niveau in Europa.
Das war uns dann auch klar, als wir die Polytechnische Schule in Ukunda besucht hatten. Danach waren wir etwas beruhigter.
Ausserdem fügte er hinzu, dass, sobald die Schule stehen würde, auch der Strom gelegt werden würde.
So ist auch unser Aktionsgrund geboren worden:
"Eine stetige steigende Landflucht, sowie die fehlende Berufsausbildung und fehlende ärztliche Notversorgung ausserhalb der Städte erfordert eine dringende Massnahme gegen diese Entwicklung. Während und nach der Umsetzung des nachfolgenden Entwicklungshilfeprojekts ist die Grundlage für die Schaffung neuer Arbeitsplätze für viele Jahre gelegt."