Ende Januar flogen wir dann wieder für 5 Wochen zu unserem Projekt mit dem festen Vorsatz diesmal intensiv mit den Dorfältesten, den Bürgermeistern und der politischen Riege sehr deutlich zu reden, was diese Polytechnic für sie bedeutet.
Wir hatten nämlich in der Vergangenheit den Eindruck (und es war tatsächlich so), dass fast alle der Meinung waren, ihre Kinder hätten nur eine berufliche Chance, wenn sie 'Form 4' (=Abitur) machten. Dass insbesondere eine handwerkliche Ausbildung den Jugendlichen ein dauerhaftes Einkommen sichern würde, war gar nicht in ihrem Bewusstsein. Offensichtlich haben auch hier die Industrienationen 'gute' Arbeit geleistet. Natürlich gibt es auch in Kenia Berufe, die diesen Abschluss zur Voraussetzung haben, aber diese sind noch sehr dünn gesät. Ganz häufig ist natürlich Facharbeitermangel festzustellen.
Vor 8 Jahren war dies noch nicht so offensichtlich, aber mehr und mehr können wir dies erkennen. Also haben wir intensiv mit den verantwortlichen Leuten geredet und versucht, ihnen die Problematik darzulegen, dass sie die handwerklichen Berufe als unabdingbar sehen sollten.